18.02.2010 - Augsburger Allgemeine
Friedberg

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Selbst Helfer rutschen gegeneinander

Auch für Einsatzfahrzeuge von Rettungskräften gab es gestern früh bei Eisglätte teilweise kein Halten mehr. Bei einem Großeinsatz auf der spiegelglatten Straße zwischen Paar und Wiffertshausen rutschten mehrere gegeneinander. Von Andreas Schmidt

Selbst Helfer rutschen gegeneinander (Foto: ALFA)

Friedberg. Auch für Einsatzfahrzeuge von Rettungskräften gab es gestern früh bei Eisglätte teilweise kein Halten mehr. Bei einem Großeinsatz auf der spiegelglatten Straße zwischen Paar und Wiffertshausen rutschten mehrere gegeneinander. Die Folge waren Blechschäden beim First Responder Dasing, der Feuerwehr und Polizei. Sie und weitere Helfer rückten an, weil ein mit fünf jungen Frauen voll besetzter Pkw zuerst gegen einen entgegenkommenden Traktor gerutscht war und dann von der Straße schleuderte. Feuerwehrleute bargen die Verletzten aus dem total beschädigten Auto.

Dies war der schwerste Unfall von etwa 20 Ausrutschern und Karambolagen, die die Friedberger Polizei gestern am Morgen wegen des Blitzeises registrierte. An vielen Steigungen, beispielsweise am Derchinger Berg, ging zeitweise gar nichts mehr. Die örtlichen Feuerwehren sorgten für die Absperrungen. Probleme gab es sogar an der Bundesstraße 300 am Berg beim Friedberger Schloss, wo die Polizei die Fahrzeuge zeitweise nur in Einzelabfertigung durchließ.

Teilweise in eine blanke Eisfläche hatte sich die Kreisstraße zwischen Paar und Harthausen verwandelt. Wie extrem rutschig es dort war, ahnte wohl eine 21-jährige Autofahrerin nicht, die dort gegen 7.40 Uhr mit vier Kolleginnen auf dem Weg zur Arbeit in Richtung Friedberg war. Der Pkw geriet nach einer Kurve gegen das Rad des entgegenkommenden Traktors. Dessen Fahrer, der Wiffertshauser Feuerwehrkommandant Erich Kerner, sah das Unglück noch kommen, konnte aber nicht weiter ausweichen. Der jungen Fahrerin bescheinigt er sogar eine vorsichtige Fahrweise. Doch auf dem Glatteis habe sie keine Chance gehabt, so Kerner.

Das Auto landete nach dem Aufprall in einer angrenzenden, mit Schnee bedeckten Wiese. Zunächst wurde befürchtet, dass die Frauen teils schwer verletzt und eingeklemmt wären. Darum rückte ein Großaufgebot vom First Responder aus Dasing über Feuerwehren aus Dasing, Friedberg, Wiffertshausen und Harthausen-Paar bis hin zum Rettungsdienst unter anderem des Roten Kreuzes an. Der Friedberger Feuerwehrkommandant Michael Geiger geht als Einsatzleiter davon aus, dass fast 50 Helfer beteiligt waren.

Zum Glück stellten sich die Verletzungen der Frauen als nicht so schwerwiegend heraus, wie zunächst befürchtet. Um eine schnelle und sichere Bergung der Verletzten zu ermöglichen, schnitten Feuerwehrleute das Dach des Dreitürers ab. Die fünf Frauen wurden letztlich mit leichten bis mittelschweren Verletzungen und Schocks ins Friedberger Krankenhaus transportiert. An dem Pkw entstand Totalschaden in Höhe von etwa 20 000 Euro.

Rettungstransporter schlittert gegen Rüstwagen

Nach dem ersten Unfall krachte es dort noch zweimal - allerdings bei den Helfern. Das First-Responder-Fahrzeug aus Dasing prallte gegen einen VW-Bus der Polizei. Das Einsatzfahrzeug der Ersthelfer musste daraufhin abgeschleppt werden. Außerdem rutschte noch ein Rettungstransporter der Augsburger Berufsfeuerwehr im Schritttempo gegen den Rüstwagen der Friedberger Feuerwehrkollegen. Der Blechschaden hielt sich in diesem Fall aber in Grenzen.

Keine Probleme bereitete hingegen das "Sorgenkind" der vergangenen Woche, der Friedberger Berg. Eine erneute Sperrung wie zuvor wegen Schneeglätte war dort nach Auskunft des städtischen Tiefbauabteilungsleiters Stefan Meyr nicht nötig. Der städtische Bauhof bekam am Faschingsdienstag knapp 25 Tonnen Streusalz nachgeliefert. Doch in etwas diese Menge war gestern nötig. So ist in Friedberg weiter nur eine Salz-Notration übrig. Noch einmal Blitzeis kann also niemand gebrauchen.

Quelle (Stand 23.02.2012):
Augsburger Allgemeine - Selbst Helfer rutschen gegeneinander

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