13.01.2012 - Augsburger Allgemeine
First Responder

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"Hobby" mit größter Verantwortung

Die Dasinger Helfer sind meist schon vor dem Notarzt am Einsatzort

Für ein neues Einsatzfahrzeug und die darin nötige Ausrüstung sammelt der "Förderverein First Responder Dasing" Spenden.

Dasing Zu 246 Einsätzen fuhren im vergangenen Jahr die ehrenamtlichen Helfer der First-Responder-Gruppe in Dasing und konnten so in fast allen Fällen bereits vor Eintreffen des Notarztes mit den wichtigsten medizinischen Maßnahmen beginnen. Im Schnitt haben sie – bedingt durch die örtliche Nähe und gute Ortskenntnis – circa vier Minuten Zeitvorteil, bevor Rettungswagen oder Notarzt an der Einsatzstelle eintreffen. „Viele Bürger denken an einen Verkehrsunfall, wenn sie unser Einsatzfahrzeug sehen“, so Stefan Bäumler, einer der beiden Teamleiter der Responder. Doch es sind gerade einmal 15 Prozent. Die meisten Alarme – nämlich 61 Prozent – sind Einsätze internistischer Natur wie z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder Atemnot. Und zum größten Teil befinden sich die Einsatzstellen im häuslichen Umfeld. „In acht Fällen konnte das Team im vergangenen Jahr die Reanimation eines Patienten einleiten und ein Herzkammerflimmern defibrillieren. Drei Patienten davon wurden im Anschluss durch den Notarzt mit einem stabilen eigenen Kreislauf in die Klinik eingeliefert. Das zeigt, dass das schnelle Eingreifen Erfolg hat“, erläutert Stefan Heier, der zusammen mit Bäumler das Einsatzteam leitet.

„Einer der dramatischsten Einsätze war der Verkehrsunfall eines Motorradfahrers. Trotz schnellem Eintreffen am Unfallort und sofortiger Einleitung der Rettungsmaßnahmen erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen“, erinnert sich Stefan Heier, der an diesem Tag den Einsatzdienst auf dem Responderfahrzeug übernommen hatte. „Es ist nicht einfach und man muss sich darüber im Klaren sein, dass manchmal auch jegliche Hilfe zu spät kommen kann.“ Kein leichtes, aber ein sehr verantwortungsvolles „Hobby“, dem die neun Helferinnen und Helfer des Teams hier nachgehen. „Trotz intensiver Öffentlichkeitsarbeit ist bei vielen Leuten immer noch nicht bekannt, dass diese Dienstleistung völlig kostenlos ist“, erzählt Markus Lindenmair, der das Team seit 2004 als Rettungsassistent unterstützt. „Weder Kosten für Material, Fahrzeug und Helfer werden von der Krankenkasse oder einer staatlichen Institution übernommen“, erklärt Michael Weiß, der Kreisbeauftragte der Malteser im Landkreis. „Würde es den eigens für diesen Dienst gegründeten Förderverein nicht geben, der sich ausschließlich aus Spendengeldern finanziert, hätte dieses sinnvolle Projekt, das im vergangenen November sein zehnjähriges Jubiläum feierte, nie ins Leben gerufen werden können“, so der 60-Jährige, der damals nach eigener Betroffenheit die Idee der Gründung eines First-Responder-Teams in Dasing hatte. (FA)

Quelle (Stand 08.01.2012):
Augsburger Allgemeine - "Hobby" mit größter Verantwortung

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